Allgemeines

Mein Ziel war es ein Spaßkopter zu bauen, der hauptsächlich für Looping und sportliche Flüge geeignet sein sollte. Dabei sollte neben einem geringen Gewicht auch eine hohe Crashsicherheit, vor allem mit einem guten Schutz für die teure Elektronik im Vordergrund stehen. Da ich werkzeugtechnisch nicht so gut ausgestattet bin wie manch anderer im Forum, sollte der Rahmen ohne "schweres Gerät" wie Fräse oder Ständerbohrmaschine realisierbar sein und als Material sollte auch nur Preiswertes und leicht zu Besorgendes zum Einsatz kommen. Dritte Entwicklungsziel war eine einfache Herstellung ohne langwierige Arbeiten wie z.B. Gittermasten kleben oder hochkomplizierte Teile aus Platten sägen usw. Alle Teile sollten nach einem Crash leicht zu ersetzen sein. Das Ganze sollte dann auch noch ein wenig nach etwas aussehen. Das Auge fliegt ja schließlich mit. ;-) Und das ist dabei heraus gekommen:

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Technische Daten

  • Achsabstand 31cm
  • Gewicht abflugfertig ohne Akku: 319g
  • Gewicht abflugfertig mit 1300mAh Akku: 417g
  • Schwebestrom: wird ergänzt
  • Flugdauer mit 1300mAh Akku: wird ergänzt

Rahmen

Der Rahmen wurde aus Alu 7,5mm Quadratrohr mit 2 Schenkeln http://www.lycoseshop.de/epages/alfer-shop_de.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/alfer-shop.de/Products/28669 gefertigt. Der Käfig für die Elektronik aus 6mm Alu Rohr und die Füße aus 4mm Alustab. Die Größe der Überrollbügel habe ich so gewählt, dass auch noch Platz für evtl. Erweiterungen der Elektronik ist.


Hinweis für Interessierte: Alle Profile sind im Baumarkt für ca. 2€ der Meter erhältlich. Das Quadratrohr mit 2 Schenkeln muss man in der Regel bestellen, da die Baumärkte es nicht in ihrem Standardsortiment führen. Zum Bestellen am Besten die oben verlinkte Webseite von Alfer ausdrucken, da in den Katalogen, die der Baumarkt hat, dieses Profil ebenfalls nicht enthalten ist. Und hartnäckig bleiben, die meisten Baumarktangestellten haben kein Bock irgendetwas außerhalb ihres Standardsortiment zu bestellen. "Sie müssen dann aber eine Verpackungseinheit abnehmen" war das Erste was ich immer zu hören bekam. (Die Verpackungseinheit beim Bestellen ist 1Stück.) :)


Außerdem habe ich eine CenterPlate aus dem Shop verwendet, mit der man auch prima die Löcher anzeichnen kann. Alternativ lässt sich auch 7,5mm Alu Flachprofil verwenden, welches auch noch wesentlich stabiler ist. Die vier Ausleger sind mit einem Alfer Kreuzverbinder zusammengesteckt und mit demCenterPlatemittels 3mm Plastikschrauben verbunden. In den Auslegern befinden sich schräge 4mm Bohrungen, durch die die Alustäbe gesteckt sind. Die Rohre des Käfigs sind auf diese Stäbe gesteckt und am Scheitelpunkt mittels einer 20mm Messingschraube verbunden. Das Ganze trägt sich nach dem Einsetzen der oberen Schraube komplett selbst ohne Verklebungen. Zum Zusägen der Profile ist eine Metallbügelsäge und eine Schneidlade (für die 45° Winkel) notwendig. Die Rohre habe ich freihändig "über die Daumen" gebogen. Hier sollte man sich die Form vorher auf einem Stück Papier aufzeichnen. Zur Befestigung der Motorträger wurde das Quadratprofil an den Enden ausgeklingt und diese mit mit 2mm Stahlschrauben befestigt. Die Regler habe ich mit Plastikschrauben am Ramen befestigt. Da das Profil der Ausleger 20mm breit ist, stehen die Regler nicht über und sind dort auch bei Abstürzen gut geschützt. Für die Befestigung des Empfänger habe ich über die Abstandshalter der Platine nochmals ein Stück Alu-Flachprofil geschraubt und den Empfänger sowie den Summer dort mit Kabelbinder fixiert. Der Käfig ist äußerst stabil und erfüllt meine Erwartungen voll. Ich habe, getestet auf einer Personenwaage, mal einen Druck von 25 kg senkrecht von oben auf den Käfig ausgeübt (mehr habe ich mich nicht getraut, die Elektronik war schon eingebaut), ohne das sich etwas verformte. Die Landebeine waren bis 10kg ohne beleibende Verformungen belastbar. Möchte man diese auch stabiler machen, könnte man die Stäbe auch wieder nach oben biegen, so das sie mit dem Ausleger ein Dreieck bilden. Das Ende des Stabes kann dann in einer Bohrung im Ausleger münden, so wären auch wertvollere Lasten unterhalb des Rahmens gut geschützt. Für größere MKs kann man für den Käfig auch 7,5mm Rohr und 5,3mm Alustäbe verwenden. Das für die Ausleger verwendete Profil ist sehr steif (Biegung als auch Verwindung) und eignet sich auch für den Bau größerer Rahmen.

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Motoren

Bei der Auswahl der Motoren war das Gewicht entscheidend. Außerdem sollten die X-Ufo Propeller darauf laufen und sie sollten gut zu befestigen sein. Da doch einige mit den Roxxys Probleme hatten habe ich mich für die Turborix-Motoren D2730 100w entschieden und mich über den Preis gefreut. Mit Versand 12€ inkl Propsaver und Motorhalterung und 3 Goldkontaktstecker. Einziger Wermutstropfen sind die 1300rpm/V, welche für den Einsatz im MK ein wenig viel sind. Ich hatte im Vorfeld einige Messungen mit den Motoren gemacht. Mit den X-Ufo Probs hatte ich bei max. Ansteuerung rund 4.5 A Stromaufnahme bei knapp 300g Schub. Meine Messvorrichtung war allerdings abenteuerlich sodass ich die Messungen nochmal genauer machen muss, um verbindliche Werte zu haben. Also ein Strom/Schub Diagramm kommt später.

Die Motoren sind den Powerschnurz sehr ähnlich, haben aber 16Pole und 12 Nute und somit ein "Übersetzungsverhältnis" von 8:1. Das Gewicht mit Motorhalterung und Probsaver liegt bei 32g. Der Achsdurchmesser beträgt 3mm, die X-Ufo-Probs müssen also aufgebohrt werden, was aber problemlos ohne Zentriervorrichtung möglich ist (erst mit 2,5mm, dann mit 3mm). Die Verarbeitung ist meines Erachtens recht gut, die Magnete sind vergossen und der Luftspalt klein. Evtl werde ich später mal einen der Ersatzmotoren neu bewickeln, um die Leerlaufdrehzahl anzupassen und um zu sehen ob eine Leistungssteigerung möglich ist.

Die Motorhalterungen sind nicht zum Durchstecken des Statorschaftes gedacht und müssen für eine Montage an der Unterseite, wie sie auf den Bilder zu sehen ist, aufgebohrt werden. Dies funktioniert sehr gut mit einem 8mm Bohrer (von oben mit der Motorhalterung als Führung für den Bohrer). Der Durchmesser des Statorschaftes beträgt ebenfalls 8mm. Die Halterungen werden mit 3x2mm Schrauben am Rahmen befestigt. Versuchsweise habe ich auch mal 3mm Plastikschrauben verwendet, dann müssen aber auch die Befestigungslöcher der Halterungen aufgebohrt werden und die Löcher liegen dann zu knapp am Rand des Auslegers, das war mir zu viel Gefummel.

Elektronik und Verkabelung

Ich habe die FlightCtrl v1.1 im Einsatz und die vorbestückten BLCtrl v1.1. ,mit den Softwareversionen V067g bzw. v0.35. Als Kabellieferant habe ich ein altes PC-Netzteil ausgeschlachtet. Auf Steckverbindungen habe ich weitgehend aus Gewichtsgründen verzichtet. Mal sehen was die Praxis bringt, evtl. werde ich noch Steckverbindungen in die Zuleitungen der Regler einsetzen. Unter dem Aspekten Gewicht, Größe, Stromstärke und Kosten fand ich die Verwendung der einzelnen Kontakte der PC- Netzteilanschlüsse ohne Steckergehäuse jeweils in sich überlappenen Schrumpfschlauch eingepackt, sehr interessant.Um nicht jeweils alle Kabel an die FC anlöten zu müssen, habe ich die Versorgungs- und Busleitungen zu den Reglern erst zusammengelötet und dann nur mit jeweils einer Leitung mit der FC-Platine verbunden. Der Summer ist nicht direkt auf die FC gelötet. Falls ich mal einen Kompass einbauen werde, wird der Summer dann auf einen Ausleger wandern. Z.Zt. ist er neben dem Empfänger auf der Brücke über der FC plaziert.

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Fernsteuerung

Als Fernsteuerung kommt eine Graupner MX12 zum Einsatz und als Empfänger die MK-Version des ACT DSL-4top.

Stromversorgung

Derzeit habe ich nur ein Turborix 1300mAh Akku 12C mit BEC-Stecker und Balancer-Anschluss im Einsatz, Gewicht 98g. Da ich mit günstigen Akkus aus deutscher Fertigung schlechte Erfahrungen gemacht habe, ist es nun ganz kompromisslos ein Honkong-Lipo. Das Ding kann man für 13,50€ inkl. Versand erstehen. Sobald ich damit meine Erfahrungen gesammelt habe werde ich berichten. Das Akku ist mit Klettband unter dem Rahmen befestigt.

Als Stromversorgung während des Aufbaus habe ich die 12V Schiene eines PC-Netzteil genutzt.

weitere Bilder

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