Wie kann ich einen Reichweitentest meiner RC-Anlage durchführen?
- Hierzu sollte man einige Hintergrundinformationen zu RC-Sendecharakteristiken beachten. Radiowellen breiten sich an einer Stabantenne kugelförmig nach allen Seiten aus. Ganz stimmt das nicht - das abgestrahlte Feld sieht eher aus wie ein Apfel, also mit trichterförmigen Einbuchtungen an den Antennenenden. Insofern verteilt sich also die gesamte Sendeenergie nach allen Seiten. Je höher die Sendefrequenz, desto "lichtähnlicher" verhält sich das Feld. Durchdringt eine 35MHz-Anlage noch den Baum oder Busch, kann dies bei 2,4GHz schon nicht mehr der Fall sein. Feuchtes Gras kann sowohl dämpfend, wie auch reflektierend wirken. Wasserflächen oder erzhaltiger Boden, eine nahegelegene Hochspannungsleitung oder ein einfacher Drahtzaun verfälschen die Messergebnisse ebenfalls. Für den einwandfreien Empfang spielt also nicht nur die Entfernung vom Sender zum Empfänger eine Rolle, sondern wesentlich mehr Faktoren.
Der eigentliche Test
- Ein optimales Testgelände ist eine flache Wiese mit ausreichender Größe und ohne Hindernisse, wie Bäume oder Zäune. Hier kann man sowohl das gesamte Modell, wie auch nur den Empfänger testen. Für den reinen Empfängertest genügt ein Empfängerakku, der Empfänger, sowie ein Servo. Die Antenne sollte so aufgebaut sein, wie sie später im Modell zum Einsatz kommen soll. Nun schaltet man den Sender ein und verbindet den Empfänger mit dem Akku (oder nimmt das Flugmodell in Betrieb). In kurzer Entfernung sollte der Servo auf die Sendersignale einwandfrei funktionieren. Ist dies der Fall, bewegt sich ein Helfer mit dem Empfänger in der Hand vom Sender weg. Der Servo wird dabei vom Sender regelmäßig bedient, also etwa mehrmals von Anschlag zu Anschlag gefahren. Ab einer bestimmten Entfernung wird der Servo gar nicht mehr oder nicht mehr zuverlässig reagieren. Tritt dieses Phänomen auf, bleibt der Helfer stehen und versucht, durch Anheben des Empfängers über den Kopf den Empfang wieder herzustellen. Dies sollte direkt zum Erfolg führen. Die so ermittelte Entfernung kann als sicher betrachtet werden, da sich das Flugmodell in dieser Entfernung ja deutlich über dem Boden befindet. Liegt diese Messentfernung deutlich unter 300-400m, stimmt etwas nicht. Entweder ist die Antenne ungünstig gebaut, oder der Empfängerakku schwach. Es können auch andere Störfaktoren aufgetreten sein, die man als Laie häufig nicht ermitteln kann (Mobilfunksender, anderer Modellflieger außer Sichtweite, usw.).
An gleicher Stelle, bei vergleichbarem Wetter kann man z.B. auch verschiedene AntennenKonstruktion-en, Quarzpaare, Empfänger usw. testen.