siehe auch: TowerPro18A-I2C, TowerPro25A2Regler
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Programieradapter für AVR
Zum programmieren (flashen) von µC bracht man neben Programmiergerät auch die zum µC passenden Fassungen. Für die meisten Programmiergegäte gibt es sowas bzw. sind die häufig schon mit auf dem Gerät. Doch was tun, wenn man µCs in der Schaltung flashen will? Moderne Controller gestatten das durchaus (ISP bei AVRs bzw ICSP bei PIC), der Gerätehersteller muss auf seiner Platine dafür nur einen passenden Stecker oder Pads vorsehen. Das wird sehr häufig auch so gemacht, doch leider nicht immer. Im vorliegenden Fall sollten Brusslessmotorcontroller (BLC) mit anderer Firmware ausgestattet werden. Controller ist ein Atmega8 im TQFP-Gehäuse mit gerademal 10x10mm. Mann könnte jetzt an die entsprechenden Pins dünne Kabel anlöten, das macht bei einmaligem programmieren auch Sinn, doch wenn man noch beim Testen und Entwickeln ist, da nervt das. Ach wenn es darum geht, mehrere Controller zu programmieren, ist die Lötmethode eher gaga. Deshalb habe ich mich an einem Adapter versucht, der einfach auf den µC aufgepresst wird. Gehalten mit einer Klammer (oder notfalls mit dem Finger, dauert ja nur einige Sekunden) kann man damit den µC programmieren. Das unten geschilderte Verfahren ist natürlich auch auf alle anderen Controller und ICs beliebiger Größe anwendbar.
Nu denne, seht selbst...
Die Ausgangsmaterialien....
... sind simpel: 5Min-Epoxy ne Kerze, nen Pappstreifen und anderes Geraffel
Die ersten Schritte...
... sind einfach. Den Pappstreifen passend um die Platine falten und als Rahmen verkleben.
Von unten mit etwas Tesa über kreuz fixieren. Es ist besser, die Schachtel unten ganz mit Tesa zuzukleben,
hatte ich nicht gemacht (s. Bild weiter unten) Man kann natürlich auch jede andere Schachtel nehmen (Steichhölzer),
braucht man halt mehr Wachs.
Die erste Lage Wachs ist eingeträufelt. Dazu die Platine vorher gut anwärmen, damit sie sich richtig mit Wachs voll saugt.
Die 2. Schicht wurde eingeträufelt. Man sollte allerdings besser nur eine Schicht giessen, ich musste eine Pause machen,
da das Wachs unten etwas raus lief. Danach hatte ich das Ganze einige Minuten ins Tiefkühlfach gelegt
... (hatte auch schon bessere Ideen)... ging aber noch.
Die nächsten Schritte, es wird gestochert
Der µC ist wieder da....
... und hier komplett freigelegt. Ich habe dazu ein HighTech-Werkzeug benutzt (s. Bild oben).
Die Flanken wurden noch mit einem kleinen Cuttermesser gerade geschabt.
Anschließend noch ganz leicht mit der warmen Lötspitze über die Pins streichen, damit sich diese gut abzeichnen.
Auf keinen Fall so warm, dass das Wachs unter dem µC wieder rausläuft, da muss es unbedingt bleiben!
Fertig zum vergießen.
Harzgeraffel
So hatte ich mir das gedacht, Harz & Härter plus Glasfaserschnipsel. Das ging total in die Grütze,
es bildete sich ein Klumpen, der beim besten Willen nicht in die Form wollte. Die Luft darunter ging nicht raus.
Also wurde die 2. Mischung ohne Fasern angerichtet.
Vergossen! Sind zwar noch einige Luftblasen (das Harz war schon älter und zäh), doch die stören nicht.
(gingen später noch fast alle weg)
Der Rohling
Das Wachs ist weggeprömpelt und der Rohling schön nackich...
... wie hier in der Nahaufnahme. Ich habe gleich den 1er Punkt mit nem Edding markiert.
Makroaufnahme mit Aha-Effekt: Man sieht schön die abgeformten Pins, aber auch, dass der Rohling
noch wie Gummi ist, die Wächeklammer (als Fotohalter) verformt das Teil enorm. Es musste also Rettung her...
... wie hier zu sehen. Ich habe das Teil also wieder auf die Platine gefummelt (machte schon Zicken, wollte nicht passen),
ein Stück Platinenmateriel drüber und alles mit mäßigem Druck gespannt. So lass ich das Ding erstmal 24 Stunden liegen.
Es wird gebohrt
(ok, die 24 Stunden sind noch nicht vorbei...)
Die Bohrungen für die Kontaktfedern sind drin. War ganz schön fummelig, 0,4mm Bohrer, Lupenleuchte und ganz wenig Drehzahl.
Seitenansicht. Schön ist was Anderes, sollte aber reichen. Den Rohling habe ich dazu mit doppelseitigem
Klebeband auf das Platinenstück geklebt.
Hier zum Vergleich die Pinbelegung von oben und unten (also die Bohransicht)
(Hier zum ausdrucken)
Eine Bürste kommt ins Spiel
Für die Kontakte braucht man Federdraht, klaro. Doch woher nehmen? Einfache Federn lassen sich fast nie löten,
Bronzefedern sind rar (habe ich zwar, doch zu dick), also bin ich mal wieder im Baumarkt fündig georden (besser im Bad meiner Frau).
So eine Messingbürste kostet nur EinsFuffzig und hat Federn ohne Ende
Die ersten Drähte (ca. 0,13mm) sind reingeprömpelt. Alles noch im Rohbau. Ich habe jeweils 2 genommen,
3-4 wären auch noch gegangen, scheint aber unnötig. Das Zeuchs federt recht gut, bricht aber beim scharfen knicken weg.
Oben am Rand sparsam mit Epoxy eingeklebt (möglichst weit unten frei lassen, wegen Federwirkung),
später, nach dem Verlöten kommt ordentlich Epoxy drauf. Wer hat das 5Minuten-Zeuchs eigentlich erfunden?
Das dauert ja fast immer 10-20 MInuten bis fest...
Kabelsalat
Alle Federn montiert, dünnes Kabel angelötet (Tipp: Kabel von alter Computermaus!) und wieder Epoxy drüber.
Die Kontaktfedern stehen ca. 0,5mm hervor, mussten auch noch etwas justiert werden. Ein noch dünnerer Bohrer wäre besser gewesen.
Ich habe fertig!
Hier mit meinen myAVR-USB-Programmer. Mit "AVR-OSPII" und "ChipBlaster-AVR" funktionierte das gut.
Klar, nicht gleich beim ersten mal, die Kontakte mussten noch etwas zurechtgeprömpelt werden.
So, nun her mit de BL-Controller
Fazit
Alles in Allem habe ich etwa 2-4 Stunden gebastelt (und viel mehr gewartet),
das Material war fast alles aus der Bastelkiste und das Ergebnis scheint ok.
Zumindest konnte ich mehrfach reproduzierbar den Atmega auslesen. (Das File ist natürlich gaga)
Na denne, Viel Erfolg beim eventuellen Nachbau. Old-Papa
Alternatieve Materialen: Fimo Classic Modelliermasse
Mann kann so ein adapter auch sehr einfach bastelen mit Eberhard FAber Fimo Classic Modelliermasse. So ein Stuckchen bekommt mann fur weniger als Euro 3.00 und daraus kann mann sicher 30-50 adapter modelieren. Nur die Masse nicht weich kneiden weil sie dann zu viel auf de platine hecht und verformt beim trennen. Nach das nemen der form 30 minuten im Ofen bei 125C und dann mit ein scharfes messer beischneiden und mit ein kleines bohrchen locher fur "wire-wrap" draht boren. Das ganze daurt nur 1-2 stunden inclusief 30minuten warten dauernd das backen. Bilder gibt es hier:http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=766589&page=9#post9123277. Arthur P.